Der Männergesangverein in der Presse 

  Festliches Chorkonzert des Sängerkreises Nordoberpfalz 
zur 1000-Jahr-Feier von Kemnath

 am 19.4.2008

in: "Der Neue Tag", Weiden (Kemnath) vom 22.4.2008
           

       

Vielstimmige Glückwünsche

    

"Heute ist ein Tag der Freude, weil der Sängerkreis Nordoberpfalz mit seinen Chören der Stadt Kemnath zu seinem außerordentlichen Jubiläum musikalisch gratuliert." 

Mit diesen Worten begrüßte Kreisvorsitzender Herbert Kick Mitwirkende und Gäste zum großen Chorkonzert in der Mehrzweckhalle, wo an diesem Abend fast alle 600 Plätze besetzt waren.

 

Freunde von anspruchsvoller Chormusik kamen bei den Darbietungen voll auf ihre Kosten. Die großen Chöre meisterten ihre Einsätze präzise und entwickelten eine beachtliche dynamische Bandbreite vom feinen Piano bis zum gewaltigen Forte. Die Sänger waren bestens auf ihren Auftritt vorbereitet. So spürten die Zuhörer echte Musizierfreude, eine Lust am Singen, wie sie eben nur bei einem Liveauftritt zu erleben ist.

Gut, dass es noch Chöre mit einer derartigen Klangfülle gibt! Bewundernswert, dass sich trotz des Überangebots an diversen Tonträgern immer noch solche Chorauftritte realisieren lassen. Das liegt am Engagement der Chorleiter wie der vielen Laiensänger, die trotz beruflicher Belastungen den Weg in die Singstunden finden. Nach einem so beeindruckenden Konzert muss man keine Sorge um das Weiterbestehen von Chören haben, die gute Chormusik pflegen. 

 

Den Anfang machte der etwa 80-köpfige Männerchor der Sängergruppe Floß, zusammengesetzt aus dem MGV Flossenbürg,  dem MGV Georgenberg, dem Gesang- und Orchesterverein Waldthurn und dem MGV Pleystein, mit dem Festlied "Fanget an" von Peter Seeger. Auf das Volkslied "Pferde zu vieren traben" und dem "Traum vom Glück" nach einer Melodie von Johannes Brahms folgte der Festgesang "Musik, du heilige Kunst" von Christian Siegler. Der romantische Chorsatz "Die Nacht" von Franz Schubert konnte bei sehr gemäßigtem Tempo des Dirigenten, Gruppenchorleiter Herbert Kraus, seine Klangschönheit voll zur Entfaltung bringen.

 

Anklänge an den Sommer

 

Elisabeth Liedl hatte mit den Frauen der Chorgemeinschaft Erbendorf-Wiesau, der Liedertafel Kemnath und des Kirchenchores Mockersdorf vier Stücke aus der Suite "Ein Sommertag" von Franz Möckl einstudiert. Überlegen führte sie die hoch motivierten Sängerinnen über alle Klippen der nicht einfachen melodischen Passagen und oft recht verzwickten Rhythmen verschiedener Standardtänze. So gelangen diese sommerlichen Chorsätze ausdrucksstark und klangschön. Margit Sollfrank begleitete einfühlsam auf dem Flügel.

Etwa 100 Sänger aus den Männerchören von Kemnath, Immenreuth, Kulmain, Lochau, Pullenreuth und dem Gruppenchor der Sängergruppe "Max Reger" folgten der exakten Zeichengebung von Gruppenchorleiter Alexander Hecht genau und beeindruckten durch ihre Klangfülle. Liebhabern von Männerchören dürfte dabei das Herz aufgegangen sein. Das mitreißende Operettenlied "Wie mein Ahnl zwanzig Jahr" aus dem "Vogelhändler" gelang ebenso wie das einschmeichelnde Sehnsuchtslied aus der Oper "Schwarzer Peter" in einem Satz von Alfons Burkhardt, bei dem die Sopranistin Iris Meier mühelos ihren Solopart meisterte.
Sehr gut kam beim Publikum das schmissige Volkslieder-Potpourri "Horch, was kommt von draußen rein?" an. Zur swingenden Klavierbegleitung von Margit Sollfrank reihte sich ein Ohrwurm an den anderen. 


Nach der Pause entführte die Jugendgruppe "KuhlVoices" die Zuhörer in eine ganz andere Welt. Aus dem Musical "Tanz der Vampire" sang und tanzte sie fünf Stücke, am Flügel begleitet von Chorleiterin Elvira Kuhl, die auch die Choreographie entworfen und einstudiert hatte. Der Text passte in die heutige Zeit der Unzufriedenheit und Morallosigkeit: "Wir leben nur für unsere Gier", sangen die tanzenden Vampire, "morgen gehört uns die Welt!"

 

Rhythmische Präzision

 

Zum Abschluss erklangen die Männerstimmen der Chorgemeinschaft Krummennaab-Thumsenreuth, des MGV Mitterteich und des GV Schönhaid mit acht Chorsätzen. Chorleiter Josef Härtl leitete das große Vokalensemble sehr umsichtig, achtete auf rhythmische Präzision und eine dynamische, im Klang sehr ausgewogene Vortragsweise. Zu den letzten beiden Liedsätzen, die Gottfried Hofmann leitete, improvisierte er im Stil eines versierten Jazzpianisten eine mitreißend rhythmische Begleitung auf dem Flügel.

Als der letzte Akkord des Schlussliedes "Dankeschön und auf Wiedersehen" verklungen war, belohnte das begeisterte Auditorium alle Akteure mit lang anhaltendem Applaus.
          
                 

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