Der Männergesangverein in der Presse
in: "Der Neue Tag", Weiden vom 6.10.2009
Floß/Flossenbürg/Plößberg. (gt)
Es dürfte nahezu 60 Jahre her sein, seitdem sich auf dem Haselstein so viele Natur- und Heimatfreunde versammelt haben. Gut 150 Teilnehmer aus Flossenbürg, Plößberg und Floß sowie aus Weiden, Neustadt und Tirschenreuth machten sich auf den Weg auf die 705 Meter hohe Anhöhe, um an der kleinen Feierstunde mit der Enthüllung einer Informationstafel und der Vorstellung von Stefan Krapfs Naturparkbroschüre "Die zwei Leben des Haselstein" teilzunehmen.
Ebenso wie bei den früheren legendären Haselsteinfesten kamen viele, darunter Bürgermeister Lothar Müller aus Plößberg, mit den Fahrrädern zum Gipfel. Der Fahrdienst musste viele Extratouren einlegen, um die Besucher über die Forststraße zur Abzweigung zum Haselstein zu bringen. Nach gut zehn Minuten Fußmarsch nahm ein Burgfräulein die zahlreichen Gäste am Ziel mit einer kleinen Stärkung und Süßigkeiten für die Kinder in Empfang.
Lieder im Wald
"Grün die Wälder, grau die Burgen, Oberpfalz mein Heimatland",
schallte es von der Anhöhe. Eine Chorgemeinschaft des Männergesangvereins
Flossenbürg sowie des Männergesangvereins Plößberg/Liederkranz Schönkirch
und des Liederkranz Plankenhammer unter Dirigent Rainer Weiß aus Plößberg
ließ diesen bekannten Sängerspruch erschallen. Zur Natur passten auch die
weiteren Lieder der über 30 Sänger mit Mozarts "Bundeslied" und
Felix Mendelsons "Jäger Abschied".
Bild: Herbert Kraus (6.11.2009)
"Eine idyllische Stätte, die Steine könnten uns viel erzählen",
sagte Bürgermeister Günter Stich zur Begrüßung. Das Flosser
Gemeindeoberhaupt freute sich über die kommunalübergreifende Teilnahme von den
Kollegen Lothar Müller aus Plößberg und zweiten Bürgermeister Ernst Gruber
aus Flossenbürg. Stellvertretender Forstbetriebsleiter Hubert Schlamminger
vertrat die Bayerischen Staatsforsten als den Bodeneigentümer. Ein großer
Granittisch sei zur der Feierstunde wieder entstanden. Hier galt ein Dank Petra
Helgert von den Granitwerken Helgert aus Flossenbürg für die "gewichtige
Spende".
Viele
persönliche Signaturen musste Autor Krapf in seine heimatkundliche
Forschungsarbeit von den "Zwei Leben des Haselsteins" schreiben. Es
sei wohl nicht mehr zweifelhaft, dass hier von 1400 bis rund 1600 eine Burg
bestanden habe, so Krapf. Der Standort, die typischen Pflanzen und letztendlich
die Funde untermauern diese Feststellungen. Heute seien nur noch wenige Reste
ersichtlich. Steinraub aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sowie die Errichtung
von Terrassen des früheren Festgeländes hätten dazu beigetragen.
Als einen "Kraftberg, der Leben erwecke" bezeichnete Naturparkgeschäftsführer
Martin Koppmann den Haselstein. Dass kommunale Grenzen hier keine Rolle spielen,
hob Bürgermeister Lothar Müller heraus. Die Witterung mit herbstlich gefärbtem
Laub tat ihr übriges, um von einem gelungenen Haselsteinfest sprechen zu können.
Feiern wie früher
Noch längere Zeit blieben die Besucher in geselliger Runde auf dem Hausberg der
Flosser, Der Wunsch, die früheren Feste auf dem Haselstein wieder zum Leben zu
erwecken, ließ ebenfalls nicht auf sich warten. Die Broschüre vom Haselstein
ist in vielen Geschäften sowie den Rathäusern in Plößberg, Flossenbürg und
Floß zum Preis von 4,95 Euro erhältlich.
Bild: Herbert Kraus (6.11.2009)